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Jubiläum
20 Jahre
Friedrich-Spee-Akademie
Die FSA MG feierte am 20.4.2018 ihr 20jähriges
Bestehen.
Peter Uhler, der zweite Vorsitzende der FSA hielt die
Festrede:
"Liebe Ehrenvorsitzenden der FSA!
Liebe Vorstandsmitglieder!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Gäste!
Meine Damen und Herren!
Zusammengefasst sage ich ganz einfach: „Liebe Spee-Familie!“
Vor zwei Wochen kamen die Teilnehmer der Reise der FSA nach Cuba zurück.
Über die Reise berichtete im Vorfeld die örtliche Presse. Damit ist Cuba
eigentlich hier und heute nicht – oder nicht mehr – erwähnenswert – und doch
möchte ich am Beispiel dieser Reise den Charakter unserer Akademie einmal
deutlich machen.
Wir feiern heute unser 20jähriges Bestehen – und zu diesem Anlass sollte im
Jubiläumsjahr auch eine besondere Reise angeboten werden. 31 Damen und
Herren machten sich auf den Weg in das Land, dessen Mythos ganz
unterschiedlich ist. Die Mitglieder dieser Gruppe kannten sich nur zum Teil.
Und doch fanden sie schnell zusammen und erlebten 13 wunderbare Tage mit den
unterschiedlichsten Eindrücken. Im Vordergrund stand satzungsgemäß natürlich
die Bildung, das Kennenlernen eines unbekannten Landes, der Natur, der
Menschen und ihrer Kultur, aber auch eine Kameradschaft, die für das
Gelingen einer Reise eine Grundvoraussetzung ist. Es ist bekannt, dass die
Menschen dort nicht wohlhabend sind. Und so war es selbstverständlich, dass
jeder Reiseteilnehmer Utensilien mitnahm, die in Cuba Mangelware sind:
Kulis, Schreibblöcke, Taschenrechner, Süßigkeiten (insbesondere
Gummibärchen) und Einiges mehr. Es war eine Freude zu sehen, wie diese Dinge
vor allem bei den Kindern bzw. Schülern ankamen und wie dankbar die Menschen
dort waren.
Was will ich damit darstellen? Die FSA ist zwar eine Akademie, die sich um
Bildung kümmert, die aber auch gleichzeitig für ein Miteinander sorgen will
– und nicht nur unter den Freuden, die man ja schon fast Familienmitglieder
nennen kann. Nein, sie will auch den Charakter und die Idee Ihres
Namensgebers leben und Gutes auf einer hohen intellektuellen Ebene
vollbringen. Das ist auch bei der Cuba-Reise deutlich geworden.
Wer war Friedrich Spee und wieso gibt es überhaupt eine FSA hier in unserer
Heimatstadt? Das sind Fragen, die ich versuchen möchte, in der gebotenen
Kürze zu beantworten.
Friedrich Spee, auch Friedrich Spee von Langenfeld genannt, wurde am 25.
Februar 1591 in Kaiserswerth geboren. Er trat als 19-Jähriger in Trier als
Novize in den Jesuitenorden ein. Weitere Stationen des jungen geistlichen
Bruders waren Würzburg, wo er Theologie studierte, Mainz, wo er zum Priester
geweiht wurde, Paderborn und Speyer.
Friedrich Spee gilt als geistlicher Schriftsteller:
Ab Herbst 1627 lehrte Friedrich Spee in Wesel und Köln. Er verfasste ein
Jahr lang wöchentlich ein Blatt mit Hilfen für das Gebet und geistliche
Besinnung. Es war das Güldene Tugend-Buch, das, wie Spee selbst sagt, zum
Brauchen angelegt ist und nicht nur zum Lesen. Eingeübt werden sollten die
drei göttlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, wobei Spee
auf letztere besonders großen Wert legte.
Friedrich Spee gilt auch als Lyriker:
Sein lyrisches Hauptwerk ist die sorgfältig zusammengestellte Sammlung von
geistlichen Gesängen, genannt Trutznachtigall oder geistlich-poetisches
Lustwäldlein. Mit diesem Werk wird er zum bedeutendsten katholischen Dichter
des Barock. Noch heute singen wir in der Kirche seine Lieder wie O Heiland
reiß’ die Himmel auf oder Zu Bethlehem geboren.
Am meisten dürfte uns heute jedoch Friedrich Spee als Kritiker an Folter und
Hexenwahn bekannt sein:
Im Mai 1631 veröffentlichte er die cautio criminalis (wörtlich übersetzt die
ein Verbrechen betreffende Vorsicht) . Dieses Werk konnte man zur damaligen
Zeit nur unter diesem Titel und zunächst anonym erscheinen lassen, wollte
man sich doch nicht in Verdacht bringen, Hexen in Schutz zu nehmen und somit
den Satan zu stärken. Entgegen der in dieser Zeit vorherrschenden
Rechtsauffassung gab Spee als erster zu bedenken, dass Folter möglicherweise
nicht der Wahrheitsfindung diene. Daraus leitete er ab, dass die als Hexen
beschuldigten Frauen in Wirklichkeit unschuldig seien, obwohl sie unter
Folter ihr vermeintliches Vergehen bekannten. Von daher gilt Friedrich Spee
heute als Hexenverteidiger. Nach neueren Forschungen ist es aber nicht
sicher, ob er auch als Beichtvater für die der Hexerei beschuldigten Frauen
fungierte oder dieselben zum Scheiterhaufen begleitete.
Fest steht aber, dass Friedrich Spee bei der Betreuung von verwundeten und
pestkranken Soldaten in Trier erkrankte und dort am 7. August 1635 im Alter
von 44 Jahren starb. Das 10jährige Jubiläum haben wir dazu genutzt, um das
Grab unseres Namensgebers in Trier zu besuchen.
Wenn Sie meinen Ausführungen gefolgt sind, meine Damen und Herren, dann
werden Sie die Vielfalt seiner Person und seiner Fähigkeiten erkannt haben.
Diese differenzierte Einstellung erkennen wir heute in der FSA MG wieder,
deren 20jähriges Bestehen wir heute feiern.

Die Gründungsphase der FSA begann schon im Jahr 1997, also vor mehr als
zwanzig Jahren. Bis die Akademie wirklich gegründet wurde, sollte noch
einige Zeit vergehen.
Ausschlag gebend war eine Fahrt des Freundeskreises der Hilde Beilharz
anlässlich einer Kunstausstellung Ihres geschätzten Ehemannes Friedhelm
Beilharz nach Berlin. Auf der Rückfahrt berichtete der Gründer der FSA
Düsseldorf Bernd Lamprecht von den dortigen Erfolgen. Es sollte eine FSA für
den Regierungsbezirk Düsseldorf gegründet werden. Man traf sich dazu im März
1998 – also vor zwanzig Jahren – im Atelier Beilharz und wollte eine
Bezirksakademie Düsseldorf gründen. Im Vorstand sollten Vertreter aus
Düsseldorf, Mönchengladbach und Erkelenz sitzen. Doch zur Gründung kam es
dann doch nicht, da die Mönchengladbacher aus rechtlichen wie inhaltlichen
Gründen lieber selbstständig bleiben wollten. Darüber wurde –
verständlicherweise – natürlich nicht einvernehmlich diskutiert. Das
Autonomiestreben gefiel den Düsseldorfern nicht und man fand nicht zusammen.
Dieter Janzen erreichte inzwischen die persönliche Zustimmung von Graf Spee
von Mirbach aus Korschenbroich, den Namen Friedrich Spees, über den er die
Rechte innehielt, in der Bezeichnung der Mönchengladbacher Akademie zu
verwenden.
So fand sich zunächst der Gründungsvorstand:
Hilde Beilharz
Friedhelm Beilharz
Brigitte Janzen
Dieter Janzen
Helene Josch
Herbert Josch †
Monika Kaee Andersen
Dieter Janzen erarbeitete eine Satzung und erreichte zusammen mit Hilde
Beilharz, dass die FSA MG in den Paritätischen Wohlfahrtsverband aufgenommen
wurde. Dies war und ist nötig, um als gemeinnützige Akademie anerkannt zu
werden. Es folgten wiederholte und schwierige Verhandlungen mit dem
Amtsgericht wegen der Namensgebung Akademie. Erst nachdem Dieter Janzen eine
umfangreiche Konzeption vorgestellt hatte und auf Vermittlung der Eheleute
Josch Vera Kraus als Pädagogische Leiterin gewinnen konnte, erklärten sich
die Rechtspfleger bereit, eine Eintragung vorzunehmen.
Damit war das Ziel endlich erreicht: Die
Friedrich-Spee-Akademie-Mönchengladbach e.V. wurde am 18. Januar 1999
gegründet.
Hilde Beilharz verfügte auf Grund ihrer Einladungslisten zu
Bilderausstellungen von Friedhelm Beilharz über rund 150 Adressen. Daraus
wurden gut 100 Leute zur Gründungsfeier und ersten Programmvorstellung am 5.
Juni 1999 ins Haus Beilharz eingeladen. Die ersten 100 Programmhefte wurden
verteilt, damals in noch recht einfacher Form von den Eheleuten Janzen in
Handarbeit zu Hause hergestellt.
Die FSA MG entwickelte sich sehr schnell zu einem großen Erfolg. Es
entwickelte sich eine nahezu rasante Eigendynamik, die einerseits durch die
Attraktivität des Programmangebots entstand, andererseits durch die
Begegnungen der Menschen, die nicht zuletzt auf Grund ihrer Lebenssituation
zueinander passten. Zunächst waren es Menschen im Alter von 60 bis 75. Diese
Altersgruppe ist auch bis heute noch stark vertreten. Doch zunehmend öffnete
sich die FSA auch sehr erfolgreich für jüngere Generationen. Schließlich
handelt es sich um eine Akademie, die mithilft, die zweite Lebenshälfte zu
gestalten – und die beginnt nun einmal mit 40 Jahren. Das vielleicht
anfängliche Image eines Vereins für Senioren hat sie heute längst nicht mehr
und bieten nunmehr vielen Altersjahrgängen eine intellektuelle und soziale
Heimat.
Die Vielfalt der Veranstaltungen – jetzt sind wir wieder bei Friedrich Spee
– trägt mit dazu bei, dass aus den 100 Spee-Freunden mittlerweile weit über
1.200, also mehr als das Zwölffache, wurden und die Zahl wächst.
Zusammengerechnet haben wir mittlerweile über 40.000 Programmhefte
verschickt, über 300 Veranstaltungen durchgeführt und durften dabei ca.
20.000 Teilnehmer begrüßen. Das muss ein Verein – gerade im schwierigen
Sektor Bildung erst einmal nachmachen.
Die konstante Zahl der Teilnehmer liegt natürlich vor allem an der Qualität
und Vielfalt der Veranstaltungen. Hier gibt es Kunst und Musik, Wissenschaft
und Unterhaltung, Nützliches und Wissenswertes, Vorträge und Talkshows mit
berühmten Söhnen und Töchtern unserer Stadt und Umgebung. Besonders beliebt
sind die Tagesausflüge und Studienreisen innerhalb Deutschlands, Europas und
nach Übersee. Das alles bietet die FSA MG. Mit der Programmgestaltung
wandelt die Akademie auf den Spuren Friedrich Spees und führt sein Werk,
seine Ideen weiter. Es finden regelmäßige Vorstandssitzungen statt. Alle
Veranstaltungen werden von den Vorstandsmitgliedern akribisch vorbereitet.
Die Reisen sind keine von der Stange. Die Verantwortlichen bereiten sie
akribisch vor Ort vor, suchen Sehenswürdigkeiten aus, lassen sich die Hotels
zeigen und probieren meistens auch das Essen. Nicht soll dem Zufall
überlassen werden.
Auch die Personen, die für die Akademie verantwortlich waren und sind,
tragen mit zu einer gewissen Kontinuität bei. Natürlich gibt es in
Vorständen von Vereinen auch Wechsel von Personen und Positionen. Nachdem im
Jahre 2002 Dieter Janzen nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden
kandidierte, wurde Jürgen Daems zum neuen Vorsitzenden gewählt. Ihn löste im
Jahr 2003 Hilde Beilharz ab. Danach übernahm Vera Kraus dieses Amt. Heute
preisen wir uns glücklich, dass seit einigen Jahren Ursel Thomas die
Vorsitzende der FSA ist. Mit ihr zusammenzuarbeiten ist eine wahre Freude.
Dem aktuellen Vorstand gehören Monika Kaae-Andersen als Schatzmeisterin und
Protokollführerin, Petra Uhler und Brigitte Janzen als Beisitzerinnen und
meine Wenigkeit als 2. Vorsitzender an. Vera Kraus, Dieter Janzen, Hilde
Beilharz als die drei Ehrenvorsitzenden sowie Inge Dülken als ehemalige
Schatzmeisterin und Ehrenmitglied nehmen regelmäßig an den
Vorstandssitzungen teil und tragen somit auch zum Gelingen des Programms
bei. Dazu kommen zahlreiche Freunde, die mit dafür sorgen, dass u.a. die
Logistik stimmt. Stellvertretend dafür darf ich nennen: Dr. Monika
Teichmann, die für den Druck der Eintrittskarten sorgt, Peter Andersen, ohne
den wir nicht einen so guten Ton hätten, und Alexander Uhler als jüngstes
Mitglied, der die Homepage gestaltet und aktuell hält und mit der
Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsreise nach Cuba sein Debüt als
Reiseleiter gegeben hat.
Sie sehen, meine Damen und Herren, auch im Personenkreis der FSA gibt es
eine Beständigkeit. Das heißt aber nicht, dass nicht neue Gesichter
willkommen sind. Wenn Sie Lust und gute Ideen haben, sind Sie herzlich
willkommen, im Vorstand mitzuarbeiten. Dem Programmheft können Sie die Namen
und Telefonnummern der Verantwortlichen entnehmen. Alle stehen Ihnen gerne
für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Alles in Allem ist festzustellen:
Die Stadt Mönchengladbach und ihre Bürger können m.E. froh und stolz darauf
sein, dass es diese Akademie gibt, dass es Menschen gibt, die so im eben
geschilderten Sinne Friedrich Spees arbeiten – im Sinne des Menschen, im
Sinne der Bildung, im Sinne des Miteinanders.
Und wenn Friedrich Spee dies alles mitbekäme, würde er sich freuen über so
viele Verbündete in einer guten Sache, die er begründet hat und die diese
eben genannten Menschen im Sinne der heutigen Zeit weiter fortführen. Bei
unserer letzten Veranstaltung in der vergangenen Woche erhielten wir von
Herrn Dr. Jaeger, dem Chefarzt der Geriatrie im ELI ein großes Lob. Das, was
die FSA unternimmt, ist genau das, was die Menschen brauchen, um geistig und
sozial fit zu bleiben. In diesem Sinne wollen wir nach zwanzig Jahren nicht
stehen bleiben, sondern kontinuierlich weiterarbeiten.
Der Vorstand dankt allen, die mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, dass
wir auf erfolgreiche zwanzig Jahre zurückblicken können. Möge die FSA noch
viele Jahrzehnte weiter bestehen und mögen sich immer wieder Menschen
finden, die diese Arbeit im Sinne des Urhebers weiterführen.
Wie sagen die alten Lateiner: Academia Frederici Spee vivat, floreat,
crescat!
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Lassen wir
uns nun in die musischen Gefilde entführen und das Jubiläumskonzert
beginnen!"
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